Bis uns das Fernweh wieder packt |
Unglaublich wie die Zeit vergeht. Seit über zehn Monaten bin ich jetzt schon in Kolumbien. Die letzten zwei Wochen sind angebrochen. Eine einzigartige Erfahrung geht zu Ende.
Wenn wir Freiwillige gehen, lassen wir Freunde, Familie und eine zweite Heimat zurück. Kommen in Deutschland an, werden uns über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Kulturen erst richtig bewusst, beginnen einen neuen Lebensabschnitt, schwelgen in Erinnerungen- bis uns irgendwann wieder das FERNWEH packt.
Warum schreiben so viele Austauschschüler, dass sie vor allem sich selber "kennen gelernt" haben in diesem Jahr?
Weil erst ein vollkommen neues Umfeld, Menschen, denen du völlig fremd bist und ein Berg von Herausforderungen dich erkennen lassen "wer du bist", "wer du sein willst" und "was dir wichtig ist".
Gibt es etwas Schöneres als sich bei einem kurzen Einkauf im Trödelladen schließlich in ein Gespräch mit der Verkäuferin über Gott und die Welt zu vertiefen?
Wie interessiert die Menschen hier sind etwas über andere Länder zu erfahren, die sie wahrscheinlich nie besuchen werden, hat mich überrascht.
Allerdings wurde ich auch bereits darauf hingewiesen, dass wir hier als Europäer oft eine Sonderstellung genießen. "Europäer" wird gleichgesetzt mit "kultiviert" etc.
Während Kolumbianer im Ausland oftmals das Gegenteil erfahren: Abschätzung!
Da wird einem kolumbianischen Austauschschüler in England auch schonmal erklärt wierum man eine Fernbedienung hält.
Vorurteile gibt es überall und etwas anderes tun, als Leute vom Gegenteil zu überzeugen kann man nicht.
Diese Gewissheit hat mir hier jeden Tag geholfen. Zu wissen, dass man helfen kann und schon mit einem einfachen Lächeln etwas verändert- ist ein tolles Gefühl.
"Cada uno pone su granito de arena!" - "Jeder gibt sein Sandkorn hinzu!" Ist ein kolumbianisches Sprichwort. Wir können die Welt vielleicht nicht verändern, aber wir können sie doch ein klein wenig besser machen.
Das kann auch mit einem einfachen Lächeln anfangen =) !