Nach 11h Flug landeten wir im bereits stockdusteren Bogotá (19 Uhr). Wir alle waren völlig geschafft und nach unserer Ankunft in der Pension sehr erleichtert. Trotz extremer Müdigkeit machte sich der Jetlag am nächsten Morgen deutlich bemerkbar. Um 4 Uhr wälzten sich die meisten bereits hin und her und um 5:30 (12:30 deutscher Zeit) begannen die ersten Gespräche und die Erforschung kolumbianischer Telenovela-Kanäle.
Nach dem Frühstück (Rührei, Toast, Kaffee und Orangensaft) standen wir alle erstmal völlig fasziniert vor einer Blume im Hinterhof. Der einzige Brasilianer unserer Gruppe fragte daraufhin: „Gibt es in Deutschland keine Kolibris?“
Freitag stand die Erkundung Bogotás auf dem Programm. Von der auf 2600m gelegenen Stadt ging es mit der Seilbahn auf circa 3000m. Der Ausblick von dort war atemberaubend. Zwischen den tiefgrünen Bergen zieht sich die Metropole wie ein Tuch durch die Landschaft. Niemand weiß genau, wieviele Menschen hier leben. Schätzungen gehen von 8-9 Millionen aus und sie wächst weiter. Kein Wunder, dass es einige Verkehrsprobleme gibt. Ganz nach dem Motto: „Wer zuletzt bremst verliert!“ quetschen sich die Autos und Busse aneinander vorbei. Aufgrund des schnellen Wachstums der Stadt blieb einfach nicht genügend Zeit um die Infrastruktur entsprechend auszubauen.Was in der Innenstadt sofort auffällt sind die vielen Soldaten, Polizisten und privaten Sicherheitsdienste. Am Präsidentenpalast fand gerade eine Parade statt und Maschinenpistolen hängen bei Kontrollen offen vor dem Bauch. Trotzdem fühlt man sich nicht weniger sicher als in Paris oder jeder anderen Großstadt.
Am Samstag wurden wir dann auf unser Leben in kolumbianischen Gastfamilien vorbereitet. Schwierig wird es vor allem für die Vegetarier unserer Gruppe. Fleisch ist hier definitiv mehr als nur Grundnahrungsmittel. Um die Köchin nicht zu beleidigen, flüchtete eine deutsche Vegetarierin beim Frühstück mit einer Serviette voller Speck zum Mülleimer in unserem Zimmer (etwas nicht aufzuessen ist ein Affront). Außerdem scheinen wir Deutsche nicht gerade den Ruf zu haben reinlich zu sein. Die Freiwilligen erklärten uns abends circa eine halbe Stunde wie Deo zu gebrauchen ist und natürlich „sollte man auch jeden Tag duschen“.
Die zwei Tage in Bogotá sind wie im Flug vergangen und am Sonntag machen wir uns zu viert auf nach Cúcuta. Zum Glück mit dem Flugzeug, denn was so nur 1h dauert, braucht über den Landweg 16 Stunden. Dieser Zeitunterschied zeigt wohl deutlich wie bergig Kolumbien wirklich ist.
auf Monserrate |
traditionelle Suppe aus Bogotá |